Die Entwicklung eines Babys ist im Grunde recht simpel gestrickt.
Das Baby reift geistig, seelisch und körperlich in der Mutter heran, während es mit Nahrung und Wärme versorgt wird. Wenn dieser kleine neugeborene Mensch auf die Welt kommt, ist er wehrlos und ganz ohne jeglichen Besitz. Es wird ihm vom ersten Moment an alles gegeben, was er in seinem jetzigen Zustand braucht. Liebe, Wärme, Geborgenheit, Nahrung und Zuneigung fliegen dem Baby nur so zu, ohne dass es dafür etwas tun muss.
Dieses kleine, winzige Baby wird in seinem Leben viele verschiedene Dinge nutzen, wodurch sich spezielle Fähigkeiten entwickeln. Durch genau diese Fähigkeiten entwickelt es sich weiter zum Kind und später zum Erwachsenen. Doch während das Neugeborene zum Erwachsenen heranwächst, wird es immer schwerer, die nötigen Dinge aufzubringen, die es zum Ausbau seiner Fähigkeiten braucht. Man könnte meinen, je älter man wird, desto schwieriger ist es, in dieser Welt zu leben.

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Ganz ohne Grund wird es immer schwerer in dieser Welt zu leben.
Wenn ein Kleinkind schreit, reagiert die Mutter sofort. Sie gibt ihm Nahrung, wickelt die Windeln neu und schaut besorgt, was sonst nicht stimmen könnte, um zu helfen. Das Baby weiß ganz instinktiv, dass es immer und zu jeder Zeit all das bekommt, was es will und braucht und meist muss es dafür noch nicht einmal schreien. Doch selbst wenn sich ein Wunsch nicht sofort wie von selbst erfüllt, ist dies nicht weiter schlimm, denn das Baby vertraut fest darauf, dass es seine Bedürfnisse und Wünsche nur energisch und laut genug äußern muss und schon werden sie erfüllt.
Im Laufe der Zeit verliert der Mensch dieses Urvertrauen in das Leben. Der Mensch glaubt und vertraut nicht mehr darauf, alles zu bekommen, was er will und braucht. Durch kleine und große Enttäuschungen findet er sich mit Rückschlägen und Misserfolgen ab und erwirbt die Fähigkeit zu verzichten. Einfach so erlernt der Mensch schon als Kleinkind, dass nicht alle Wünsche erfüllt werden können. Er lernt, nicht alles bekommen zu können, was er möchte, ganz egal, wie sehr er sich die Dinge auch herbeiwünscht.
Glaubenssätze, die in der Kindheit entstehen.
Kinder, die sich ein Spielzeug wünschen, deren Eltern sich dieses jedoch nicht leisten können, bekommen beigebracht, dass sie zu arm dafür sind. Die Eltern haben schon zu derer Zeit, von ihren Eltern beigebracht bekamen, dass man eben nicht alles bekommen kann, was man haben möchte. Man sich damit abfinden müsse, manche Dinge nie zu erhalten, egal wie traurig es einen auch machen mag. So geben die Eltern die Erfahrung ihrer Kindheit an ihr Kind weiter, ohne zu wissen, was dies im Leben ihres Kindes alles kaputt macht.

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Und dabei stimmt es noch nicht einmal, denn spätestens als berufstätiger Erwachsener könnte man sich dieses Spielzeug leisten. Es würde zwar viel Geduld erfordern, aber im Grunde ist diese Aussage damit widerlegt. Anstatt seinen Kindern zu erzählen, dass nicht jeder Traum wahr werden kann, müsste man seinen Kindern nur beibringen Geduld zu haben. Statt jede noch so kleine Hoffnung kaputtzumachen, müsste man ihnen nur erklären:
„Jetzt im Moment bekommst du es vielleicht noch nicht, aber wenn du es wirklich willst, dann halte an deinem Traum fest, arbeite darauf hin und es wird irgendwann dir gehören“.
Schon in der Kindheit verlernt der Mensch seine Wünsche zu äußern.
Der Mensch verlernt einfach so, schon in jungen Jahren seine Wünsche zu äußern, zu träumen und nach Großen zu streben. Er entwickelt Denkmuster und Glaubenssätze, welche sofort im Inneren aufflammen.
„Ich kann mir das nie leisten!“
„Das ist zu groß für mich!“
„Ich kann das nicht!“
„Das verdiene ich nicht!“
“Das Leben ist kein Wunschkonzert!”
Man strebt automatisch nur das an, was keine Mühe macht, eben das, was man gerade noch mit seinen geringen Möglichkeiten erreichen kann. Aus der Gewissheit alles zu bekommen, was man nur will, wurde eine niederdrückende, negative Sichtweise auf die Welt.
Glaubenssätze dieser Art schleppt man meist von Kindheit an, sein ganzes Leben mit sich herum, doch das muss nicht sein.
Werde dir deiner Glaubenssätze bewusst, arbeite daran und lass sie bewusst los.
Woher stammen nur die negativen Glaubenssätze?
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